Berufsunfähigkeitsversicherung – einfach erklärt: Was ist Ihre Arbeitskraft wert?
Der durchschnittliche Preis für einen Neuwagen liegt bei knapp 38.000 Euro. Bei einem Hauskauf legt man im bundesweiten Durchschnitt knapp eine halbe Million Euro für Bestandsimmobilien hin. Aber was ist Ihre persönliche Arbeitskraft wert? Das monatliche Gehalt addiert sich im Laufe eines Berufslebens schnell zu einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag. Der fiktive Standardrentner, der als Messlatte im deutschen Rentensystem dient, hat ein Durchschnittsgehalt von 3.000 Euro brutto mit nach Hause gebracht. Multipliziert mit 45 Berufsjahren sind das 1,62 Millionen Euro.
Wenn Körper und / oder Geist streiken und ihren Dienst versagen, eine Arbeit unmöglich wird und der finanzielle Untergang droht, springt die Berufsunfähigkeitsversicherung ein. Mit der Berufsunfähigkeitsrente sollen im Idealfall alle laufenden Kosten gedeckt und darüber hinaus noch Geld zum Leben übrig bleiben.
Im Falle einer Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt doch der Staat?
Jein. Die heutige Berufsunfähigkeitsversicherung – kurz BU – ist eine private Zusatzversicherung, die Ihr Einkommen und damit Ihre Existenz absichert. Aus der BU erhalten Versicherte monatlich Geld, solange die Berufsunfähigkeit gilt, also mindestens sechs Monate. Nicht selten bedeutet dies jedoch eine Berufsunfähigkeit und Zahlung bis zum Renteneintritt, wenn also der letzte ausgeübte Beruf aus gesundheitlichen Gründen gar nicht mehr ausgeübt werden kann. Berufsunfähigkeitsversicherungen können im Paket mit einer Lebensversicherung oder Rentenversicherung oder als selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen werden.
Während die aktuellen Berufsunfähigkeitsversicherungen privat abgeschlossen werden müssen, profitieren nur noch wenige von Leistungen für Berufsunfähigkeit, die von der gesetzlichen Rentenversicherung übernommen werden. Diese Versicherung mit einem eng begrenzten Schutz bei Berufsunfähigkeit wird nicht mehr angeboten und gilt nur für Versicherte, die vor 1961 geboren wurden. Für alle, die nach 1961 geboren wurden, und bestimmte Voraussetzungen erfüllen, hat der Staat eine Erwerbsminderungsrente vorgesehen.
Sie möchten Ihr Haus optimal absichern?
Unsere kompetenten Ansprechpartner stehen Ihnen bei Ihren Anliegen jederzeit zur Verfügung. Gerne analysieren wir, inwiefern eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie sinnvoll ist.
Berufsunfähigkeitsversicherung – einfach erklärt: Für wen ist sie sinnvoll?
Eine BU ist für alle interessant, die im Berufsleben stehen. Also für Angestellte, Freiberufler und Selbstständige und für die allermeisten, die von ihrem Einkommen leben. Insbesondere für Selbstständige ist die Investition in eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll, da sie oft nicht gesetzlich rentenversichert sind und keine Erwerbsminderungsrente beziehen.
Unfälle und schwere Krankheiten wie Krebs, Depression, Long Covid sind weder vorhersehbar noch planbar. Niemand ist vor diesen folgenschweren Schicksalsschlägen gefeit. Zum Vergleich: Jeder fünfte Neu-Rentner erhält bereits eine Rente wegen Erwerbsminderung. Und jeder Vierte wird im Leben mindestens einmal berufsunfähig. Daher gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung neben der privaten Haftpflichtversicherung auch meist ganz oben auf die Liste der empfohlenen Versicherungen.
Der Abschluss einer BU-Versicherung ist bis zum 55. Lebensjahr möglich. Dennoch gilt hier: Früh übt sich. Nicht nur Berufsanfänger, sondern auch bereits Auszubildende und Studierende sollten sich mit dem Thema BU ernsthaft auseinandersetzen – zumal die BU-Verträge umso günstiger sind, je jünger und gesünder die Versicherten sind.
Auch beim Modell mit Hauptverdiener und dem Partner bzw. der Partnerin, die sich zu Hause um Kinder und Haus kümmert, kann die BU für beide Elternteile sinnvoll sein. Wenn nämlich der unentgeltlich Arbeitende plötzlich ausfällt, muss diese wertvolle Arbeitskraft mit Reinigungspersonal, Babysittern, Fahrdiensten, Einkaufsservices etc. teuer eingekauft werden. Aber auch diese verrichteten Tätigkeiten von Hausfrau und Hausmann lassen sich mit einem gut gewählten BU-Vertrag clever versichern.
Beamte und BU? Beamte mit entsprechender Dienstzeit erwerben bei Dienstunfähigkeit einen Anspruch auf ein Ruhegehalt, das deutlich über dem Niveau der Erwerbsminderungsrente liegt. Wünschen diese eine höheren Versicherungsschutz, können sie analog zur Berufsunfähigkeitsversicherung eine Dienstunfähigkeitsversicherung abschließen.
Arbeitsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit, Berufsunfähigkeitsversicherung – einfach erklärt
Was landläufig gern unter dem Begriff Berufsunfähigkeit zusammengefasst wird, meint eigentlich drei Stufen, die vor allem nach der Dauer und den Heilungsaussichten unterschieden werden.
- Arbeitsunfähigkeit bezeichnet eine vorübergehende Unfähigkeit, den eigenen Beruf ausüben zu können. Die Arbeitsunfähigkeit wird ärztlich attestiert und reicht von der schweren Erkältung bis zum Burn-out. Man geht davon aus, dass man (mit ärztlicher Begleitung) in absehbarer Zeit wieder geheilt werden kann. Versicherte erhalten für den Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit eine Lohnfortzahlung nach 6 Wochen Krankengeld (gesetzlich versichert) sowie ggf. Krankentagegeld (privat versichert).
- Bei Berufsunfähigkeit ist man meist langfristig nicht mehr in der Lage, seinen derzeitigen Beruf auszuüben. Hierbei wird im Normalfall nicht geprüft und demnach nicht für relevant erachtet, ob man mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten bzw. mit der Erfahrung und Ausbildung noch eine andere Tätigkeit ausüben könnte. Es besteht eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit, bei er eine BU-Versicherung Auch die Berufsunfähigkeit wird ärztlich festgestellt, in manchen Fällen wird auch ein Gutachter hinzugezogen.
- Die Erwerbsunfähigkeit beschreibt den Fall, dass Versicherte so umfassend arbeitsunfähig sind, dass sie weder im aktuellen noch in irgendeinem anderen Beruf arbeiten können. Die betroffenen Versicherten sind sowohl arbeitsunfähig, berufsunfähig als auch erwerbsunfähig und haben möglicherweise Anspruch auf die gesetzliche teilweise oder volle Erwerbsminderungsrente.
Berufsunfähigkeitsversicherung – einfach erklärt: Wie viel kostet eine BU im Monat?
Der monatliche Beitrag zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Ausschlaggebend sind etwa der Beruf, das Alter, der Gesundheitszustand (Vorerkrankungen?) und die gewünschte Höhe der BU-Rente. Ein Blick in aktuelle Statistiken zeigt, dass im Schnitt ca. 400 Euro monatliche Berufsunfähigkeitsrente versichert waren und entsprechend ausgezahlt werden. Rechnet man kurz nach, sollte die finanzielle Absicherung selbst im Zusammenspiel mit der niedrigen Erwerbsminderungsrente und anderen Vorsorgeprodukten für die meisten Versicherten unzureichend sein.
Damit Sie und Ihre Familie Ihren Lebensstandard auch bei plötzlich eingetretener Berufsunfähigkeit halten können, hat sich für die Höhe der BU-Rente eine einfache Faustformel bewährt:
60 Prozent vom aktuellen Bruttoeinkommen bzw. 75 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens
Besonders günstige Beiträge für ihre Berufsunfähigkeitsversicherung haben beispielsweise junge Versicherte ohne Vorerkrankungen mit klassischen Schreibtischjobs. Wohingegen sich Versicherte mit „Knochenjobs“, riskanten Hobbys oder einer gesundheitlichen Vorgeschichte teurer versichern müssen. So reicht die Beitragsspanne für eine Absicherung bei Berufsunfähigkeit von 20 Euro bis hin zu weit über 100 Euro monatlich.
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